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5 Tipps für gute Fotodokumentation
Der § 28 a der HMRL zur Nagelspangenbehandlung enthält folgende Formulierung:
„(3) Im Stadium 2 und im Stadium 3 ist vor Beginn der Nagelspangenbehandlung, bei einer Verschlechterung des Krankheitsbildes sowie nach Abschluss der Behandlung eine Fotodokumentation zu führen. Die verordnende Ärztin oder der verordnende Arzt kann im Rahmen des Therapieberichts gemäß § 16 Absatz 7 die Fotodokumentation anfordern.“ https://www.bundesanzeiger.de/pub/de/suchergebnis?6
Bilder sind für Podologen schon immer ein großes Vergnügen gewesen, je schlimmer desto lieber.
Aber ein jederzeit verfügbarer bebilderter Therapiebericht? Das ist eine ganz andere Hausnummer.
Um gut vorbereitet zu starten, kannst du diese 5 Tipps für gute Fotodokumentation befolgen:
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Hol das Einverständnis ein
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Das Speichern muss einfach gehen
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Wähle vergleichbare Einstellungen
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Nimm einen neutralen Hintergrund
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Nutze eine Merkhilfe
Die 5 Tipps für gute Bilder im Einzelnen:
1) Hol das Einverständnis ein
Ein alter Hut, der aber auch Chancen bietet. In der Regel schließt die Unterschrift der Patienten auf dem Aufnahmebogen (DGSV) auch Bilder und den Austausch zwischen Berufsgruppen ein. Ohne diese Unterschrift keine Dokumentation und folglich Behandlung.
Noch besser ist die Freigabe der anonymisierten Bilder auch zu Werbe- und internen Fortbildungszwecken. Denn eine Homepage oder ein Flyer ist mit entsprechendem Bildmaterial wesentlich überzeugender. Das Heilmittel-Werbegesetz ist inzwischen recht freigiebig, so lange keine unlauteren Heilsversprechen oder anstößige Bilder verwendet werden.
Ein Tipp: kritische Patienten können gut überzeugt werden, wenn man erklärt, dass man sich unter Kollegen auch über knifflige Behandlungen austauscht, sozusagen ein Podologen-Konzil abhält. Dagegen hat in der Regel niemand etwas, führt es doch zu einer besseren Behandlungsqualität.
2) Das Speichern muss einfach gehen
Niemand möchte abends eine Stunde Bilder zuordnen oder erst verschiedene Kabel suchen, um Geräte miteinander zu verbinden. Der Prozess sollte im besten Fall direkt innerhalb der Behandlung mit der Dokumentation abgeschlossen werden können. Ein direkter Arbeitsschritt vom Bild in die Ablage ist notwendig, und je schneller und einfacher desto wirtschaftlicher.
Sollte deine Praxis noch keinen Standard zur Ablage von Fotos haben, solltet ihr hier schnell ins Handeln kommen:
Bis Juli ist noch genug Zeit, mit „normalen“ Patienten Bildverarbeitung zu üben und zur Routine werden zu lassen.
3) Wähle vergleichbare Einstellungen
Der immer gleiche Winkel (z.B. immer mindestens ein Bild frontal und ein Bild von oben auf die Nagelplatte, Abstand ca. 15 cm.) hilft, den Verlauf besser zu beurteilen.
Jede „Kabine“ sollte vergleichbare Ergebnisse zur Darstellung des transversalen Durchmessers produzieren.
4) Nimm einen neutralen Hintergrund
Ein neutraler Hintergrund vermittelt Professionalität und ein sauberes, aufgeräumtes Arbeitsumfeld. Mit einem einfarbigen Tuch oder Ärztekrepp wirkt jedes Bild fokussierter, als vor dem gesamten unruhigen Praxishintergrund, den Produkten und Instrumenten.
Wenn möglich sollten gleiche Lichtverhältnisse vorhanden sein: Das hilft, Verzerrungen durch Farbabweichungen vorzubeugen, um z.B. Entzündungen beurteilen zu können.
5) Nutze eine Merkhilfe
Um das regelmäßige Bildermachen (schon vor der ersten Spangenbehandlung) nicht zu vergessen, kann eine Merkhilfe gut sein:
ein Post-it auf den Spangen-Materialien, eine Erinnerung im Kalender, ein Zettel auf dem Wagen, vielleicht kann auch der Patient mitdenken und erinnern?
Merke: vor der Behandlung knipsen! Das ist etwas ungewöhnlich, aber so fordert es die Richtlinie.
Fazit:
Die Doku muss jederzeit schnell verfügbar sein- Vermutlich werden misstrauische Ärzte und Ärztinnen häufig von der Möglichkeit des Fotobeweises Gebrauch machen.
Hier liegt neben dem Aufwand auch eine Chance, mit unseren guten Ergebnissen Eigenwerbung zu betrieben, und uns als Profis zu positionieren.
Hinweise zum Datenschutz
Ein Therapiebericht muss den Art/die Ärztin datenschutzkonform erreichen. Das ist die eigentliche Herausforderung beim Bildmaterial- wie soll das verschlüsselt und sicher ankommen?
3 Möglichkeiten für DGSV-konforme Berichte:
- Man investiert in eine professionelle Praxisverwaltungssoftware, die die Sicherheit garantiert (damit liegt die DGSV Verantwortung beim Anbieter). Im besten Fall kann diese zu einem späteren Zeitpunkt an die Telematik-Infrastruktur angebunden werden. Einen toller Artikel zu den aktuellen Produkten findet ihr hier: Praxisverwaltungssysteme
- Man macht alles per Fax. Absurd, ist aber so. Nicht unsere Schuld (und unsere Haftung), wenn das deutsche Gesundheitssystem so rückständig ist.
- Man lässt sich durch die Patienten schriftlich von der Haftung entbinden, und weist darauf hin, dass mit dem versenden von Therapieberichten per Email keine Garantie für die 100%ige Sicherheit der Daten besteht. Wer sich weiter absichern möchte, versendet Bilder und Bericht getrennt, das reduziert die Verknüpfung der Befunde zueinander. Sauber ist diese Lösung nicht, sondern eher ein fauler Kompromiss, denn im Zweifel ist der Podologe haftbar.
Ich hoffe diese Checkliste hilft dir, und vielleicht bist du schon ganz routiniert in der Bildverarbeitung.
Wenn Du die 10 Wochen nicht abwarten magst, und zusätzlich Hintergrundinfos zur HMRL möchtest, ist vielleicht dieses Webinar mit 3 Fortbildungspunkten am Mittwoch, den 25. Mai etwas für dich.
Ich freue mich auf deine Nachricht und Ergänzungen über WhatsApp.
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